Aktuellen Daten der Ärztekammer zufolge hat sich die Anzahl der Wahlärzte in Österreich seit 1999 mehr als verdoppelt, während die der Kassenärzte stagniert. Mit Stand Dezember 2018 lag die Anzahl der Kassenärzte bei 7.099, während es im Vergleich bereits 10.099 Wahlärzte gab. 129 Kassenstellen waren außerdem laut Auswertungen im Dezember 2018 österreichweit unbesetzt – immer weniger junge ÄrztInnen streben demnach eine Zusammenarbeit mit der Kasse an. Aber warum ist das so? Laut Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, fehlt es in Österreich in beinahe jedem Bereich an Investitionen: „Das beginnt bei der Entlastung unserer überfüllten Ambulanzen und des ausbildenden Personals, geht weiter über die dringend nötige Attraktivierung der Kassenstellen für Allgemeinmedizin bis hin zu Ausgaben für Prävention...“.
Laut einer Altersstatistik der Ärztekammer wird in 10 Jahren jeder 2. GKK-Allgemeinarzt in Pension gehen - der Nachwuchs lässt auf sich warten. Auch deshalb warnt die Ärztekammer seit Jahren: Man müsse die Arbeitsbedingungen für KassenärztInnen verbessern, um die Attraktivität zu steigern und angehende MedizinierInnen zu motivieren. Immer mehr Kassenarztpraxen werden aufgrund mangelnder Bewerbungen für die Nachfolge geschlossen. Zu wenig Gehalt, ein zu hoher Andrang, zu viel bürokratische Arbeit, ein seit Jahren nahezu gleichbleibender Leistungskatalog und allgemein zu viele Einschränkungen durch die Kasse zählen zu den zahlreichen Gründen, die laut ExpertInnen gegen die Berufswahl “Kassenarzt/Ärztin” sprechen. Und auch PatientInnen bevorzugen Umfragen zufolge die Behandlung durch WahlärztInnen – ausführlichere Gespräche und kürzere Wartezeiten gleichen die Tatsache, dass aus eigener Tasche bezahlt werden muss, demnach aus.
Zu den zahlreichen Kritikpunkten der ÄrztInnen an den Einschränkungen durch die Kasse zählt etwa die Tatsache, dass bestimmte Leistungen nur in geringem Maße oder gar nicht gedeckelt werden. Was das bedeutet? Nachdem z.B. für die neurologische Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (zur Prüfung der Nervenfunktion) die von der Kasse finanzierten 10% der PatientInnen pro Arzt/Ärztin “aufgebraucht” sind, müssen NeurologInnen die übrigen Betroffenen für jene Untersuchung zu KollegInnen weiterschicken. Dies führe zu doppelten Wegen für PatientInnen und einem Mehraufwand für die ÄrztInnen, erklärt Neurologe und Oberarzt Dr. Andreas Steinbauer im Interview mit der “Ärzte Krone”. GynäkologInnen kritisieren außerdem, dass Verhütungsmethoden immer noch nicht als Kassenleistung eingestuft werden – Österreich sei demnach das einzige europäische Land, das bei der Verhütung gar keine Zuschüsse genehmige.
Die oben erwähnten und zahlreiche weitere Kritikpunkte führen laut Experten dazu, dass der Beruf “Kassenarzt/Ärztin” in Österreich stetig an Attraktivität verliert. In Wien praktizierten 2018 laut Ärztekammer 1.606 Kassenärzte, 2010 waren es noch 1,741. Im Dezember 2018 ist die Anzahl der Wahlärzte hingegen bereits auf 3.737 gestiegen. Und auch die Einführung von Ärztezentren als Alternative für Einzelpraxen würde laut KritikerInnen nicht zur Rettung der KassenärztInnen beitragen.
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Quellen:
http://www.lig-gesundheit.at/documents/3466927/22014971/ZGP+02_2016+Sinabell_Allgemeinmedizin+in+%C3%96sterreich+-+harte+Fakten+und+Mutma%C3%9Fungen.pdf/7fa88e10-a850-46ac-ae55-1d0debf196e6?version=1.0&t=1487240083000
https://www.aerztekammer.at/home/-/asset_publisher/777cp2QuE8rt/content/id/22830443
https://wien.neos.eu/news/notfallpatient-gesundheitssystem-kassenarztmangel-in-wien
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