Bisher ging man davon aus, dass die steigende Kaiserschnittrate in erster Linie eine trendorientierte Entwicklung ist - viele sprechen von einer regelrechten "Modeerscheinung". Während 2001 in Österreich beispielsweise jedes 5. Kind per sectio auf die Welt gekommen ist, war es 2011 schon jedes 3. Kind. Eine vor kurzem im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlichte Studie eines Wiener Forscherteams um Philipp Mitteröcker zeigt jedoch, dass die zunehmende Anzahl an Kaiserschnitten auch mit der stetig wachsenden Körpergröße von Babys zusammenhängt.
In Österreich liegt die Kaiserschnittrate bei 30 Prozent, in Finnland, Norwegen und Island bei nur 15-20 Prozent. In der Türkei kommen bereits rund 50 Prozent der Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt, in Italien sind es etwa 35 Prozent. Bisher wurden die Ursachen für diese teils signifikanten Unterschiede fast ausschließlich aus sozioökonomischer und kultureller Sichtweise betrachtet, heißt es in der Studie.
Mitteröcker und seine Kollegin Eva Zaffarini haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche Rolle die Größenveränderungen von Mutter und Kind bei den Unterschieden der Kaiserschnittraten spielen. Das Ergebnis: Zwischen 1896 und 1996 wuchsen Neugeborene rund einen Millimeter pro Jahr. Bis in die 1960er-Jahre war diese Entwicklung in allen Ländern, von denen Daten vorhanden war, zu beobachten. Mittlerweile zeigen sich immer größere Unterschiede im Wachstumstrend der jeweiligen Länder. In vielen afrikanischen Ländern sei die Körpergröße etwa seit den 1970ern wieder am abnehmen.
Laut Forschern ist der Grund für die wachsende Körpergröße die steigende Lebensqualität. Eine Folge dieser grundsätzlich positiven Entwicklung ist, dass Babys, die ihrer Mutter im Schnitt eine Generation voraus sind und folglich noch bessere Lebensbedingungen haben, den mütterlichen Geburtskanälen „entwachsen“, was wiederum zu komplizierteren Entbindungen führt. Die Studie zeigt, dass im Zeitraum von 1971 bis 1996 etwa ein Drittel der weltweiten Variation der Kaiserschnittrate durch die wachsende Körpergröße der Babys erklärt werden kann. "Menschliche Biologie und Gesundheit sind nicht statisch, sondern im Fluss, und können sich, beeinflusst durch sozioökonomische und medizinische Veränderungen, lokal unterscheiden.", schreibt Mitteröcker.
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Quelle:
https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2018.2425
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